Josefa Kloppenborg

Josefa Kloppenborg
Humorvoll, kraftvoll, liebevoll.
Älteste Caritas-Sammlerin.

Älteste Caritas-Sammlerin ist unwiderstehlich

Josefa Kloppenborgs Körbchen wird bei jeder Sammlung voll, sehr voll sogar. Sie steht vor einem, aufrecht, klar und kraftvoll. Sagt: "Warum gibst du nicht? Du bekommst doch auch." Oder sie fragt: Warum gibst du nicht? Du kannst doch." Spätestens, wenn sie ein zweites Mal kommt, gibt jeder, der kann. Ihre erste Sammlung – eine Kollekte am Ausgang der Herz-Jesu-Kirche in Emsdetten. Das Geld war für die armen Kommunionkinder der Gemeinde bestimmt.

Arm waren damals viele, man schrieb das Jahr 1933. Sie war 18 und hatte sich für ihren Einsatz ein eigenes kleines Sammelkörbchen gekauft. Heute, mit über 90 Jahren, ist sie immer noch regelmäßig für die Caritas-Konferenz St. Joseph in Emsdetten unterwegs – zu Geburtstags-, Kranken- und Adventsbesuchen. Bei den monatlichen Caritas-Türkollekten in der Kirche und bei den Haussammlungen immer dabei: das Körbchen von einst. Anfang 2006 ist Josefa Kloppenborg für ihr lebenslanges Engagement mit dem "Dialogpreis für Gute Taten" des Bistums Münster ausgezeichnet worden.

Bis zu ihrem 90. Geburtstag ist sie mit dem Fahrrad gefahren. Eines Tages hat sie dabei einem Auto die Vorfahrt genommen und musste ein Bußgeld zahlen. Darüber ärgert sich Josefa Kloppenborg noch heute: "Das Geld hätte ich lieber der Sammlung gegeben." Seit einem Jahr geht sie zu Fuß. "Unkraut vergeht nicht", sagt sie über sich selbst. Jeden Morgen besucht sie den Gottesdienst in der Kirche St. Joseph. Außer, wenn es glatt ist, denn das hat ihr der Pfarrer verboten. Inzwischen hält sie sich daran.

Aufgewachsen ist Josefa Kloppenborg in einer Bauerschaft in Emsdetten. Drei Monate vor Kriegsende wurde sie dienstverpflichtet. In einer Spinnerei musste sie sonntags "Wache schieben", aufpassen, dass keine Stoffe gestohlen wurden. Außerdem musste sie auf einem Bauernhof aushelfen. "Nebenbei" führte sie acht Jahre lang fünf älteren Damen den Haushalt. "Heute würde man wohl Stress dazu sagen", schmunzelt sie. Sie hat das gern gemacht, denn Menschen waren und sind ihr Hobby. Als die Damen nicht mehr lebten, ging sie 1946 "probeweise" als Haushälterin zu einer Studiendirektorin und blieb bis zu deren Tod in der Familie, 49 Jahre lang. Eine eigene Familie hat sie nie gehabt, dazu war keine Zeit. Die erwachsenen Kinder der Studiendirektorin haben immer noch engen Kontakt mit ihrer Ziehmutter Josefa Kloppenborg.

 
Josefa Kloppenborg ist so energisch wie sie zart ist. Sie hat Humor, ein bezauberndes Lächeln und spitzbübischen Charme. Natürlich sammelt sie weiter. Warum sollte sie auch aufhören? Das Geld wird doch gebraucht, man denke nur an die Caritas-Tafel in Emsdetten.

Josefa Kloppenborg: Humorvoll, kraftvoll, liebevoll. Sagt, was sie denkt. Älteste Caritas-Sammlerin.