Gerlinde Schlomann

Gerlinde Schlomann
Viel Herz für andere.
Lebt, was sie sagt.
Diakonie-Sammlerin.

Lange Sammlungen, weil sie lebt, was sie sagt
"Das ist immer eine lange Sammlung, die dauert oft drei bis vier Tage.“ Die 69-jährige Gerlinde Schlomann aus Minden lacht mit warmer Stimme: "In meinem Bezirk leben viele ältere Menschen. Einige warten regelrecht auf mich, freuen sich auf ein nettes Gespräch.“ In Minden sind die Sammlerinnen – und seit acht Jahren auch ein Sammler – in festen Bezirken in ihren Wohngebieten unterwegs. Die Vorteile: "Man kennt die Menschen, über die Jahre ist eine Vertrautheit entstanden. So erfahre ich häufig Freud und Leid. Besonders alte Menschen brauchen die persönliche Begegnung.“

Seit 1958 lebt Gerlinde Schlomann in Minden, und genau so lange engagiert sie sich in der Frauenhilfe. 1981 wurde sie Bezirksfrau. Seitdem ist sie auch Sammlerin. Drei Töchter hat sie großgezogen, drei Pflegekinder betreut. Viele Jahre war sie Mitglied in einer plattdeutschen Theatergruppe und ist regelmäßig aufgetreten. Wenn sie in der Gemeinde unterwegs ist, kommt sie nicht mit leeren Händen. Faltblätter, Broschüren, was gerade gebraucht wird, hat sie dabei. Und sie nimmt sich Zeit, hört zu, spricht, findet den richtigen Ton. Einigen alten Menschen konnte sie helfen, die Angst vor einem Wohnheim zu verlieren. Deshalb, findet sie, sind Sammlungen von Haus zu Haus wichtig und besser als Zahlscheine.

Direkter, unmittelbarer Kontakt zu Menschen ist ihr wichtig. Gerlinde Schlomann lebt, was sie sagt. Wenn sie weiß, dass jemand krank ist, klingelt sie und fragt, wie es geht, statt nur den Gemeindebrief in den Briefkasten zu stecken. Bei Geburtstagsbesuchen der Gemeinde bringt sie gern kleine Geschenke mit.

Sie hat nicht nur ein offenes Herz, sondern auch ein offenes Haus. Ihr großer blühender Sommergarten mit vielen Rosen ist nicht abgeschlossen, sondern hat zwei Tore, damit die Nachbarn jederzeit hereinkommen können.

Die Sammlungen sind wichtig: "Ganz klar. Heute wird jeder Euro gebraucht. Den Gemeinden fehlen einfach die Mittel. Durch die Sammlungen können hier Projekte finanziert werden, die sonst unter den Tisch fallen müssten, zum Beispiel in der Jugend- oder Altenarbeit.“ Aber Gerlinde Schlomann gibt zu bedenken: "Der Kontakt bei der Sammlung, die menschliche Nähe in der Gemeinde, muss erhalten bleiben.“

Gerlinde Schlomann:
Viel Herz für andere. Sie lebt, was sie sagt. Sie ist Diakonie-Sammlerin.